Abendzeitung München, 12. September 2020 - 14:22 Uhr | Felix Müller Zukunft des Jennerwein: Jetzt spricht der neue Chef Der Jennerwein wurde in seiner heutigen Form schon totgesagt, doch nun meldet sich der neue Betreiber zu Wort. Er habe vor, das Traditionslokal wie bisher weiterzuführen, sagt Thomas Welcker. München - Unterschiedlicher könnte die Darstellung kaum sein. Während der bisherige Jennerwein-Wirt Bernhard Steinweg dieser Tage auf der Jennerwein-Facebook-Seite mitteilen ließ, dass der Jennerwein in bisheriger Form tot sei, erklärt sein Nachfolger Thomas Welcker: "Der Jennerwein wird von uns in seinem Charakter als Boazn erhalten bleiben." Welcker teilte der AZ mit, er verwirkliche sich mit dem Jennerwein "einen Kindheitstraum". Er betreibt mit seinem Team unter anderem die Max-Emanuel-Brauerei. "Außer Deko-Elementen gehört dem Pächter nichts" Sein Vorgänger hatte wie berichtet unter anderem erklärt, dass "fast 60 Jahre lang eine unverwechselbare Patina herangereift" sei, es hätten sich "bedeutungsvolle Erinnerungsstücke" angesammelt, durch die der einzigartige Jennerwein-Geist entstanden sei. Nun habe man sich leider auf keine Ablöse einigen können. Weshalb der Laden ausgeräumt übergeben werde, so wurde das allgemein verstanden. Lesen Sie auch Noch herrscht in Münchens Gastro-Szene Verwirrung, wer am 19. September nun wieder öffnen und Gäste empfangen darf. (Symbolbild) Schankwirtschaften? Gibt's in München nicht Stimmt nicht, sagt Thomas Welcker. Beim Jennerwein handele es sich um ein Pachtobjekt, "außer Deko-Elementen gehört dem Pächter nichts". Heißt: Er kann den Tresen und die Möbel übernehmen. Bei Steinwegs Elementen, für die der viel Geld verlangt habe, handele es sich um "drei T-Shirts, eine Tapete für 800 Mark, ein Senta-Berger-Bild und ein paar Geweihe sowie einen alten Kronleuchter". Lesen Sie auch Julia Schmitt-Thiel. 5 Kommentare Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht. MrsPennywise am 13.09.2020 18:58 Uhr / Bewertung: 0 Schwabing deine Seele. Es scheint die neue Gangart zu sein, sich Tradition auf unlauteren Wegen zu erschleichen. Fairness und Loyalität innerhalb einer ‚Zunft‘ sind wohl keine Werte mehr. Mit Sicherheit wird das Jennerwein in ‚neuem Glanz‘ erstrahlen - viel Erfolg dem neuen ‚Chef‘ unter seinesgleichen. Denn jedem das, was ihm zusteht. MrsPennywise am 13.09.2020 15:37 Uhr / Bewertung: 0 Schwabing deine Seele. Es scheint die neue Gangart zu sein, sich Tradition auf unlauteren Wegen zu erschleichen. Fairness und Loyalität innerhalb einer ‚Zunft‘ sind wohl keine Werte mehr. Mit Sicherheit wird das Jennerwein in ‚neuem Glanz‘ erstrahlen - viel Erfolg dem neuen ‚Chef‘ unter seinesgleichen. Denn jedem das, was ihm zusteht. Eule_68 am 12.09.2020 21:33 Uhr / Bewertung: 1 Der neue Chef von wem? Von den Gästen? Wie kann ein Pachtobjekt ein Kindheitstraum sein? Im Jennerwein kann sich niemand an einen T.W. erinnern. Das was das Jennerwein ausmacht ist nicht in materiellen Werten (Elementen?) zu messen. Das kann der neue "Chef" natürlich nicht verstehen. DAS JENNERWEIN ist somit Geschichte. Leider wurde das auch von der Brauerei nicht verstanden.